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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 39

1913 - [s.l.] : Hirt
10. Konrad Ii. 39 dieser ihm treu gedient hatte und Shne hinterlie, einem anderen geben knnen.') Die Gemahlin des Kaisers hie Gisela. Sie war vorher mit dem Unjgrnng Herzog von Schwaben vermhlt gewesen. Aus dieser ersten Ehe hatte sie einen Sohn, Ernst, dem Konrad das Herzogtum seines Vaters ge- Schwaben, geben hatte. Aber Ernst hoffte Greres zu erreichen, denn er war durch feine Mutter mit dem letzten Könige von Burgund verwandt. Da dieser kinderlos war, hoffte er ihn zu beerben. Als nun Konrad Burgund fr das Deutsche Reich in Anspruch nahm, kam es zum Streite zwischen dem König und seinem Stiefsohn Ernst. Ernst htte den Kampf nicht ge-wagt, wenn er nicht geglaubt htte, seine Vasallen wrden ihm gegen den Kaiser beistehen. Jene versagten ihm aber die Hilfe, weil sie nicht gegen den Kaiser, der ihnen und ihren Shnen ihre Gter gesichert hatte, kmpfen wollten. Nur einer hielt ihm auch gegen den Kaiser die Treue Werner von Kyburg. Den aufrhrerischen Herzog traf die Strafe des erzrnten Kaisers. Auf dem Giebichenstein bei Halle wurde er gefangen-gesetzt. Der Mutter Bitten verschafften ihm die Freiheit. Ein Reichstag sollte der sein weiteres Schicksal entscheiden.' Schwaben sollte ihm bleiben, auf Burgund mute er verzichten. Willig fgte er sich diesem Spruche der Fürsten. Als man aber von dein Herzog verlangte, er solle Werner, der noch die Waffen gegen den Kaiser trug, bekriegen, weigerte er sich. Er sollte jetzt den verfolgen, der in schweren Stunden allein zu ihm gehalten hatte! Was stand hher, die Pflicht des Herzogs, der die Feinde des Reiches bekmpfen mute, oder die Freundespflicht, die Treue nicht mit Untreue lohnen durfte? Alle forderten von ihm, da er die Pflicht gegen das Reich erfllen msse; aber er hielt dein Freunde die Treue. Da traf ihn Acht und Baun. Schwaben wurde ihm wieder abgesprochen. Als Landflchtiger irrte er umher und hat im Kampfe zusammen mit seinem Freunde bei der Burg Falkenstein im Schwarzwalde seinen Tod gefunden. Seine Person und die des unglcklichen Sohnes Ottos I., Ludolf, wurden zu eiuer Heldengestalt vereinigt, und die fahrenden Leute sangen auf den Burgen und Mrkten die Sage vom Herzog Ernst. Burgund gehrte wieder zum Reiche. Das Herzogtum Schwaben hatte sein jngerer Bruder Hermann erhalten; auch sonst nahm Konrad Ii. selbst der im Namen seines Sohnes die Herzogtmer in Verwaltung. Wie kaum zu den Zeiten Ottos I. stand Deutschland groß da. Der 9fuj5 deutsche König, der sich in Rom die Kaiserkrone gewann, war der Schiedsrichter in Europa. Im Dome zu Speyer, deu er gegrndet, hat Nonrod Ii. seine letzte Ruhe gefunden.

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 40

1913 - [s.l.] : Hirt
L 40 Ii- Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. 11. Heinrich Iv. (1056-1106). ttchefugend ! er König Heinrich Iv. war beim Tode seines Vaters sechs Jahre Heinrichs, eine Mntter Agil es stammte aus Frankreich und ist ihr ganzes Leben lang keine rechte Deutsche geworden. Die Groen des Reiches trotzten ihr mancherlei Zugestndnisse ab, ohne sich dafr dankbar zu er-weisen und sie treu zu untersttzen. So entfhrte ein schwbischer Graf Rudolf von Rheinfelden die Tochter der Kaiserin ans dem Kloster, dem sie zur Erziehung bergeben worden war; er zwang sie, sich mit ihm zu vermhlen, und der Mutter blieb nichts brig, als dem Ruber auch noch die Herzogswrde von Schwaben zu verleihen. Ermutigt durch diesen kecken Streich, verbanden sich mehrere Fürsten (darunter der ehrgeizige Erzbischof Hanno von Kln, den erst Heinrichs Vater auf den Klner Bischofstnhl erhoben hatte) dazu, der schwachen Kaiserin auch noch den zwlfjhrigen Thronerben zu rauben; angeblich wollten sie ihn besser erziehen, als es die nachgiebige Mutter bei dem schwer zu bndigenden Wesen des feurigen Knaben vermchte; in Wahrheit beabsichtigten sie jedoch, auf diese Weise die Regierung an sich zu reien. Entfhrung Als Agnes in Kaiserswerth am Rhein Hof hielt, kam Hanno mit des Knigs. eiuem prchtigen neuen Schiffe dorthin. Er lud den jungen König ein, es zu besichtigen. Arglos folgte der Knabe; doch kaum hatte er das Schiff betreten, so sichren die Ruderer ab, und Heinrich war gefangen. Mutig strzte er sich in die Fluten, um schwimmend das Ufer zu erreichen, wo viel Volks, jammernd der die Tcke der Verschworenen, ratlos zu-schante. Aber die gewaltige Strmung htte ihn fortgerissen, wenn nicht Graf Ekbert von Brannschweig ihm nachgesprungen wre und ihn auf das Schiff zurckgebracht htte. So blieb Heinrich in der Gewalt des Erzbischoss; denn die Mutter beschrnkte sich auf Klagen und Trnen. Als diese nichts fruchteten, zog sie sich in ein Kloster zurck und ent-sagte der Welt. Die Zuneigung seines Zglings vermochte sich Hanno nicht zu er-werben; er war ein strenger, sinsterer Mann, der durch Hrte den liebe-bedrftigen Knaben zurckstie. Bald wurde ihm von den brigen Fürsten, die auf seine Macht eiferschtig waren, der Erzbischof Adalbert von Bremen an die Seite gestellt ein ganz anderer Mann, an den sich Heinrich mit jugendlicher Begeisterung anschlo. als^ Erzieh er Stammte Hanno ans geringerem Stande, so war Adalbert aus vor-Heinrichs, nehmsier Familie; jener war rcksichtslos hart auch gegen den Knigssohn

3. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 42

1913 - [s.l.] : Hirt
42 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. waren mit Schneemassen bedeckt; weder zu Pferde noch zu Fu konnte matt sich auf dem vereisten Abhange bewegen. Die Knigin und ihre Frauen setzte man auf Dchseithute, und die zum Geleite vorausgehenden Fhrer zogen sie darauf abwrts. Aber auch der Papst fand in einer Frau, der Grfin Mathilde von Tuscien (Toskana), eine treue Sttze. In ihre Burg Kanossa flchtete er, da er meinte, Heinrich komme nach Italien, um sich zu rchen. Aber Heinrich kam nicht als König, um zu kmpfen, sondern um Lsung vom Banne zu erbitten. Und der Papst lie ihn lange bitten. Im Gange zwischen den Mauern der Burg stand er nach Ablegung des kniglichen Schmuckes, ohne alle Zeichen kniglicher Wrde, barfu, fastend vom Morgen bis zum Abend, in Erwartung des Losspruches des Papstes. Dieses tat er am zweiten und am dritten Tage. Erst am vierten Tage erlangte er die Lsung. Nun konnte Heinrich nach Deutschland zurckkehren und seine Feinde k?nti. bestrafen. Herzog Rudolf lie sich zum Gegenknig whlen. Als es aber zur entscheidenden Schlacht kam, wurde ihm die rechte Hand abgehalten, dieselbe Hand, mit der er einst seinem Könige Treue geschworen hatte; er starb an der Wunde. { f Dann wendete sich Heinrich gegen Gregor Vii., denn der Papst hatte beansprucht, entscheiden zu wollen, wer in Deutschland König sein sollte. Er vertrieb ihn aus Rom; der Papst starb in der Verbannung mit den Worten: Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und die Ungerechtig-keit gehat, deshalb sterbe ich in der Verbannung." Aber Frieden gewann Heinrich dadurch nicht. Der Nachfolger Gregors bannte ihn von neuem, Mathilde von Tuscien verleitete seinen ltesten Sohn zur Emprung. Dieser ging darber zugrunde. Nicht gewarnt dadurch, erhob auch der zweite Sohn des Kaisers die Hand gegen den Vater, setzte ihn gefangen und trachtete ihm nach dem Leben. Heinrich entkam, und die Brger der Städte, denen er viel Gutes er-wiesen, bewaffneten sich fr ihren Kaiser. Aber es war zu spt. Das Herz brach ihm, der so viel Leid erfahren (1106). Der Bann der Kirche verwehrte noch dem toten Kaiser die Ruhe in geweihter Erde; aber das Volk, besonders die Armen, klagte laut um den geliebten, schwer ge-prften Herrscher. (Ju- Der Sohn aber, der gegen den Vater gefrevelt hatte, Heinrich V. (110625), war der Letzte seines Stammehi ' I

4. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 43

1913 - [s.l.] : Hirt
43 12. Friedrich I. Rotbarl (1152 90). Nach dem Tode seines Gegenknigs Rudolf hatte Heinrich Iv. Friedrich von Staufen znm Schwabenherzog erhoben (so genannt nach seiner Burg auf dem Hohenstaufen), dem er auch seine Tochter Lx_ Agnes vermhlte. Damit kam ein Geschlecht in die Hhe, das herrliche , Männer hervorgebracht hat. Schon die Shne jener Agnes hofften nach dem Aussterben der frnkischen Kaiser (1125) die Krone Deutschlands ' > > zu erhalten. Aber das rasche Anwachsen ihrer Macht hatte ihnen Feindschaft zugezogen, so da ein Fürst schsischer Abkunft (Lothar) anf den Thron erhoben wurde. Dieser begnstigte natrlich die Staufer nicht, sondern sttzte sich auf ein anderes, in Bayern und Sachsen mchtiges Geschlecht, die Welfen. Dadurch wurde Deutschland in unheil-vollen Zwist gestrzt; der Kampf zwischen Staufern (Waiblingens und Welfen hat lnger als ein Jahrhundert das Vaterland zerrttet^-^chon tobte dieser einige Zeit, da whlte man mm doch (1152) Mn König einen Stanfer, der zum Friedensstifter zwischen beiden Familien berufen schien, weil seine Mutter eine Welsin war. Der Schwabeuherzog Friedrich (mit dem Beinamen Rotbart, italienisch Barbarossa) war eine jugendlich schne Erscheinung, ebenso klug als tapfer. Als Friedrich zum deutschen Könige gewhlt worden war. beendete er zunchst die heftigen Kmpfe zwischen Staufern und Welfen. War Italien. doch sein bester Freund, mit dem er zusammen aufgewachsen war, Heinrich der Lwe, ein Welfe. Dann konnte er mit groer Heeresmacht, untersttzt von seinem Freunde Heinrich, nach Italien ziehen. Dort hatten die Städte, besonders Mailand, dem Kaiser trotzig den schuldigen Gehorsam versagt. Es war ein schweres Stck Arbeit, hier die deutsche Herrschaft wiederherzustellen. Friedrich gelaugte zwar nach Rom, aber die leiden-schaftlich erregten Bewohner berfielen ihn. Die Kaiserkrone sollte er fr Geld erkaufen; er aber gab ihnen Eisen statt des.^oldes". Als während des Kampfes der Kaiser selbst in Not geraten war, befreite ihn die Tapfer-keit Heinrichs des Lwen. Auch als er nach Deutschland zurckzog, geriet er in schwere Gefahr. Bei Verona war durch eine feste Burg der Weg versperrt; die Besatzung verlangte, er sollte den Durchzug erkaufen. Da rettete ihn ein Getreuer, Otto von Wittelsbach: unter Lebensgefahr er-klomm dieser mit 200 auserlesenen Jnglingen einen hohen Felsen, der fr unersteigbar galt, und berwltigte von hier aus die Besatzung, die bis auf einen Ritter gettet wurde. *) Daher der Schlachtruf: Hie Welf! Hie Waiblingen!" ^ u4>jut /r- v.. ( \L ^ v x j

5. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 44

1913 - [s.l.] : Hirt
44 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. Lwenmacht- Heinrich der Lwe erhielt zur Belohnung fr seine Treue zu dem entfaltung. Herzogtum Sachsen, das er schon besa^koch Bayern und war damit der mchtigste Fürst in Dentschland^Er wollte nun aber auch seine eigenen, fr das Vaterland heilsamen Plne ausfhren drfen. Er war sehr wenig damit einverstanden, da er dem Kaiser fast Jahr um Jahr seine Ritter nach Italien zufhren mute; denn viele von diesen sahen die Heimat nicht mehr wieder, ohne da dadurch die Herrschaft der Deutschen der Italien dauernd befestigt wurde; die Bevlkerung selbst zeigte sich der kaiserlichen Herrschaft so abhold, da ihre Unterwerfung aussichtslos erschien. Viel weiser dnkte es dem welfischen Fürsten, nher liegende Lnder, die frher schon einmal deutsch gewesen waren, von dem stammfremden Volke der Wenden, die sich ihrer bemchtigt hatten, zurckzuerobern (Mecklenburg, Pommern). Weit der die Elbe dehnte er sein Reich aus. Die Fürsten von Mecklenburg und Pommern wurden seine Vasallen. Die Stadt Lbeck verdankt ihm ihre Blte, und auch in Bayern erbaute er sich eine neue Hauptstadt, Mnchen. hnlich erfolgreich wirkte in Brandenburg Albrecht der Br. Da sang denn das Volk noch in spter Zeit von den drei groen Mnnern des Reiches: Hinrik der Leu und Albrecht der Bar, Dat waren dree Heeren, Dartho Frederik mit dem roden Haar, De knden de Welt verkehren." Friedrich lie sich von seinem Ziele, Italien wieder fest mit Deutschland zu verbinden, nicht abbringen. Er zog gegen Mailand und schwur, die Krone nicht eher wieder auf sein Haupt zu setzen, bis die Stadt erobert sei. Wohl verteidigten sich die Bewohner hartnckig; da sie sich aber bei ihren Nachbarn durch Hochmut verhat gemacht hatten, so untersttzten diese den Kaiser, und endlich mute sich Mailand doch ergeben (1162). $craunbu"9 I Vornehmsten der Stadt erschienen int deutschen Lager, der? Siffig9 ^rn^ten die Schlssel aller Tore und 36 Fahnen. Hinter ihnen kam die gesamte Einwohnerschaft, barfu, mit Stricken um den Hals und Asche auf dem Haupte; mit Kreuzen in den Hnden flehte sie um Gnade. Der Kaiser sa gerade mit den Fürsten zu Tisch und lie die Besiegten lange im Regen stehen, ehe er vor ihnen erschien. Dann ging der unber-sehbare Zit^ an ihm vorber. Die Mailnder hatten einen Fahnenwagen, auf dem das Hauptbanner ihrer Stadt aufgerichtet war. Dieser wurde, als er an Friedrich vorberfahren wollte, auf Befehl des Kaisers zer-trmmert, ein sichtbares Zeichen fr den Fall der stolzen Stadt. Als dies geschah, fiel alles Volk erschttert ans die Knie und rief weinend um Christi willen die Barmherzigkeit des Siegers an. Aber Friedrich

6. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 49

1913 - [s.l.] : Hirt
13. Konradin. 49 hielten zu den Ppsten, viele deutsche Fürsten erhoben sich gegen den von der Kirche Gebannten, und sein ltester Sohn fiel von ihm ab; sein Lieblingssohn Enzio geriet in lebenslngliche Gefangenschaft der Brger von Bologna und berlebte hier den Fall seines Stammes. Sein jngerer Sohn Konrad Iv. folgte ihm zwar (1250) in der Regierung, starb aber nach vier Jahren. So war von dem ganzen Hause der Staufer nur noch Conradino = der kleine Konrad) wuchs unter ^nrs der Frsorge der Mutter in der Heimat aus der Burg Hohenstaufen ī-heran: die letzte Hoffnung des Geschlechts. Auer der Mutterliebe ver-schonte die Fre^dschast mit dem gleichaltrigen Friedrich von Baden seine Jugen^X Aber dem hochgesinnten Jngling, der in Deutschland keine Aussicht hatte, zum Herrscher erwhlt zu werden, lieen die Ansprche seines Hauses auf das Knigreich Neapel keine Ruhe. Trotz aller Vorstellungen der Mutter, die den Untergang des einzigen Sohnes in dem gefhrlichen Lande voraussah, folgte der sechzehnjhrige Konradin der Einladung seiner Anhnger in Italien, die ihm treue Untersttzung zusicherten. Die letzten Familiengter in Schwaben mute der Knigssohn verpfnden, um wenigstens ein kleines Gefolge zusammenbringen zu knnen. Hoffnungsfreudig berschritt Konradin mit seinem treuen Freunde die Alpen. Man nahm in Italien den tapferen Jngling begeistert auf. Seiu Wesen stach doch sehr vorteilhaft von dem seines Gegners Karl von Anjou ab. Diesen franzsischen Prinzen hatte der Papst herbeigerufen und als König in das Erbteil Konradins in Neapel und Sizilien eingesetzt. Karl war ein finsterer, grausamer und heimtckischer Mann, der seine Landsleute bermig begnstigte, obwohl durch deren bermut die Italiener gegen die Fremdherrschaft noch erbitterter wurden. Das Erscheinen Konradins wurde als eine Erlsung begrt; der Sieg der Deutschen schien gesichert. Es kam zur Schlacht (bei Tagliacozzo 1268). Schon hatte die Tapferkeit der deutschen Ritter, die Konradin begleiteten, den Sieg entschieden. Da zerstreuten sie sich nach ihrer Gewohnheit, um zu plndern; dies hatte ein Ratgeber Karls vorausgesehen, einen Hinterhalt gelegt und vernichtete aus diese Weise die zgellos Plndernden. Konradin mute fliehen; er vertraute auf die Treue eines von den Staufern mit Wohl-taten berschtteten Italieners; doch dieser verriet ihn und lieferte ihn an Karl von Anjou aus. Auch Friedrich von Baden war in die Hnde der Feinde gefallen. Es wurde nun Gericht gehalten der Konradin und seinen Freund. Nur eine Stimme erklrte sich fr seine Schuld und sprach das Todes- Konradins ein tietner Knabe brig.. Wagner-Lampe, Sagen und Lebensbilder. Ii. 3. Aufl. 4

7. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 51

1913 - [s.l.] : Hirt
51 Da tat denn jeder, was ihm beliebte; die Starken und Mchtigen be-fehdeten die Schwachen und Friedlichen; es herrschte das Faustrecht, weil kein Richter da war, Freveltaten zu bestrafen. Es wtete blind der eiserne Speer, Es frchtet der Schwache, der Friedliche sehr, Des Mchtigen Beute zu werden." Dieser Znstand (Zwischenreich oder Interregnum genannt) dauerte beinahe zwanzig Jahre. Schwer litten besonders die Schwachen darunter, die nicht Gewalt mit Gewalt vergelten konnten^---^ Da rief der Erzbischof von Mainz me zur Wahl berechtigten Suiflluirb Fürsten zusammen und schlug ihnen vor, den Grafen Rudolf von Habs-brg zum Könige zu kren. Es war ein kluger Vorschlag. Htte er einem mchtigen Herzoge die Krone verschaffen wollen, so wrden sich die anderen Groen gestrubt haben, zuzustimmen, ans Furcht, da der neue König ihnen die Vorrechte nehmen knnte, die sie sich mit der Zeit an-geeignet hatten. Das schien bei dem Grafen von Habsburg, der nur verhltnismig kleine Besitzungen um seine Stammburg iu der Schweiz und im Elsa hatte, ausgeschlossen. Aber wenn er auch durch seine Hansmacht den groen Fürsten nicht gefhrlich werden konnte, so brgte doch seine Tapferkeit und Gottesfurcht dafr, da er dem Unrecht und den Gewalttaten steuern und der Ge-rechtigkeit wieder zu Ansehen verhelfen werde. Diese Eigenschaften kannte der Erzbischof ans eigener Erfahrung. Er hatte einst nach Rom zum Papste ziehen mssen und gefrchtet, er werde auf dem Wege der die Alpen ausgeplndert werden. Da hatte ihn Graf Rudolf, der am Fue des Gebirges (bei Zrich) die Habsburg besa, mit groer Umsicht ungefhrdet hinbergeleitet und ebenso tapfer auf dem Rckwege geschirmt. In der Umgebung des Erzbischofs war ein Priester, der einen schnen Zug von der Gottesfurcht Rudolfs zu erzählen wute. Er war einmal in frheren Jahren, als er in der Schweiz Seelsorger war, zu einem Sterbenden gerufen worden, um ihm das heilige Abendmahl zu reichen. Da war er an einen reienden Wildbach gekommen, der alle Brcken und Stege weggerissen hatte; eben hatte er sich angeschickt, die Schuhe abzulegen, um das Wasser zu durchwaten, als der Graf Rudolf herangesprengt kam, der mit seinem Knappen auf die Jagd geritten war. Als er die Absicht des Priesters erfuhr, setzte er ihn sogleich auf sein eigenes Ro und -fhrte es selbst durch den hochgehenden Bach, damit jener ungesumt seine Pflicht erfllen knnte. Das Pferd aber, das die geweihte Hostie. 4*

8. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 55

1913 - [s.l.] : Hirt
15. Wilhelm Tell. 55 Als Rudolf von Habsburg auf den Thron gekommen war, hatte er den Schweizern ihr Recht besttigt. Anders wurde es, als Rudolfs Sohn Albrecht, den der Vater schon zum Herzog von sterreich erhoben hatte, zum Könige (1298) gewhlt wurde. Anfnglich hatte man in Deutschland von dem harten, lndergierigen Fürsten nicht viel wissen wollen, und deshalb ihn nach Rudolfs Tode nicht zum Nachfolger ge-whlt. Aber nach der kurzen Regierung Adolfs von Nassau hatte Albrecht doch seine Wahl durchzusetzen verstanden. Er ging nun darauf aus, seine Besitzungen in der Schweiz dadurch zu-Fzw vergrern, da er die Lande um den Vierwaldsttter See, Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern, sich untertnig machen wollte. Nicht mit den Rechten war er zufrieden, die er als deutscher König der sie hatte, sie sollten ihm ebenso gehorchen, wie die Bewohner von sterreich ihm als ihrem Herzoge gehorchten. Es war aber ein Mibrauch seiner kaiserlichen Gewalt, da er diese Lande, die zum Reiche gehrten, zu habsburgischem Haus-besitz machen wollte. Es gelang ihm zunchst nur, die Brger von Luzern zur Unterwerfung zu bringen. Die Bauern der drei anderen Waldsttte mochten ihre alte Freiheit nicht preisgeben. Ergrimmt versuchte nun Albrecht, sie dadurch zu zwingen, da er Landvgte als Richter wie es ihm als König zustand in ihr Gebiet schickte. Aber nicht als gerechte Richter sollten diese walten, sondern das Volk bedrcken und qulen. Er hoffte, sie wrden durch die im Namen des Knigs ausgebten Gewaltttigkeiten verzagt gemacht werden und sich nach einem Schutze umsehen. Diesen gedachte er als Herzog von sterreich ihnen zu bieten. Er wollte ihnen ihren bisherigen Zustaud verleiden und zeigen, da sie unter habs-burgischer Herrschaft viel glcklicher sein wrden. Falls sich die Schweizer aber gegen die Vgte auflehnten, dann glaubte er als Kaiser einen Grund zu haben, sie als Reichsverrter zu bekriegen und so schlielich doch sie unter seinen Willen zu beugen. Zu Vgten hatte er Geaer von Bruneck und Geringer von Landen- ^Lmber** berg ernannt, zwei herrische und gewissenlose Männer, die sich mit Sldnern 2anbti0ste-umgaben, Burgen erbauten und schon bei geringen Veranlassungen schwere Strafen verhngten. Gerade die angesehensten Männer suchten sie zu verderben. Einst ritt Geler vor dem neu erbauten Hause Werner Stauf-fachers, eines begterten Landmannes im Kanton Schwyz, vorber. Hoch-mutig fragte er nach dem Besitzer und rief diesem drohend zu: Ich will nicht, da der Bauer Huser baue auf seine eigene Hand und also frei Hinleb', als ob er Herr wr' in dem Lande: Ich wcrd' mich untersteh, euch das zu wehren."

9. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 35

1913 - [s.l.] : Hirt
9. Otto der Groe. 35 zu werden, sondern um mit diesen Kenntnissen ausgerstet in das weltliche Leben zurckzukehren. Ihre Sittsamkeit und Schnheit hatten Heinrich bewogen, sich mit ihr zu vermhlen. Sie hat das Kloster Quedlinburg gegrndet, wo König Heinrich, als er 936 starb, bestattet wurde. Als er den Tod nahen fhlte, fate er die Hand seiner Ge-mahlin und sagte zu ihr: Mein treues, geliebtes Weib, ich danke dem Herrn Christus, da ich vor dir aus dieser Welt scheide. Keiner gewann je ein so frommes, in jeder Tugend erprobtes Weib wie ich. Du hast mich oft im Zorn besnftigt, mir zu allen Zeiten ntzlichen Rat gegeben, mich, wenn ich irrte, auf den Pfad der Gerechtigkeit zurckgefhrt, du hast mich fleiig ermahnt, mich derer anzunehmen, die Gewalt erlitten; habe Dank fr dies alles! Ich empfehle Gott und der Frbitte seiner Anserwhlten dich i unsere Kinder, wie auch meine Seele, die nun diesen Leib verlassen mu. \f Ihm folgte sein Sohn Otto I. Der Vater hatte ihn noch bei Leb- mbife6 zeiten zum Nachfolger ausgewhlt, weil er der Tchtigste unter seinen Shnen war. Seine Brder waren aber mit der Wahl nicht einverstanden. Der ltere Bruder Thaukmar wie der jngere Heinrich !/uv:'> trachteten nicht nur nach der Krone, sondern sogar nach dem Leben des; . ,1___t, Knigs, bis jener im Aufruhr erschlagen wurde, diesen aber die Mutter Mathilde, die all dies Elend noch erleben mute, zur Unterwerfung be- wog. Auch den starren Sinn des kniglichen Sohnes wute diese edle Frau immer wieder zur Vershnung zu stimmen. Aber als Heinrich sich immer wieder emprte, da wurde er zum Tode verurteilt und als er floh, gechtet. Es war am Weihnachtsfest in Frankfurt am Main. Otto ging in die Christmesse, da warf sich ihm ein Verhllter flehend zu Fen. Es war der gechtete Heinrich. In dieser Stunde hoffte er, des kniglichen Bruders Verzeihung zu erlangen. Zuerst wies Otto den Flehenden zurck. Unverbesserlich bist du, und mein und der Fürsten Urteil bleibt bestehen: in drei Tagen ist dein Haupt dem Henker ver- fallen." Keiner wagt dem erzrnten Herrscher zu widersprechen; da . ^ schlgt der Abt, der die Messe gelesen, die Bibel auf und liest Otto die Petrusfrage an den Herrn vor: Wie oft soll ich meinem sndigen \J^ t0\\ Bruder vergeben, ist siebenmal genug?" und des Herrn Antwort: Nicht siebenmal vergib, nein, siebenzigmal sieben, das ist dem Vater lieb." Da wurde des Kaisers Herz weich, er drckte den Bruder an seine Brust, und von nun an hatte er keinen treueren Freund als bteferu---* Und doch war dies noch nicht das grte Leid fr Otto I., da die Brder sich gegen ihn emprten. Er war jung mit einer Frsten-lochtet aus England, Editha, vermhlt worden; aus dieser glcklichen

10. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 59

1913 - [s.l.] : Hirt
16. Maximilian 1 59 ihnen den Zutritt. Kaum waren sie durch das Tor eingelassen, so zogen sie versteckt gehaltene Waffen hervor und bemchtigten sich der Burg. Von Berg zu Berg tnten die verabredeten Zeichen. Und wohin der Schall der Glocken nicht reichte, da mahnten die auf den Berghhen entflammten Feuer das Volk zum Kampfe. Landenberg floh, als er alles verloren sah; er wurde eingeholt, doch tat man ihm nichts zuleide. Nun begab er sich zu König Albrecht. Dieser zog mit einem Heere heran, um seine Vgte zu rchen. Da traf ihn in der Schweiz der Tod. Er hatte seinem Neffen Johann von Schwaben dessen Erblnder vorent-halten; dafr erschlug ihn dieser angesichts der Habsburg. Die Wald-statte blieben frei. 16. Maximilian I. (14931519). ^Zn den Grenzlanden zwischen Deutschland und Frankreich regierte einst Herzog Karl von Burgund, der reichste Fürst seiner Zeit, wegen |rju*bn semer ungestmen Tapferkeit der Khne" genannt. Zu seinem Glcke fehlte ihm nur zweierlei: er wre gern König geworden, und er htte gern einen Sohn als Thronerben gehabt. Da er aber nur eine Tochter Maria hatte, so sollte deren Hand der Kaufpreis fr die Knigskrone des Vaters sein. Die Knigswrde konnte aber nur einer verleihen, das war der Deutsche Kaiser, damals Friedrich Iii. Und dem dnkte der Handel recht. Durch diese Heirat wuchs der Glanz und die Macht des Hauses Habsburg, und sein Sohn Maximilian konnte wohl als wrdiger Gemahl auch der schnsten und reichsten Prinzessin erscheinen. Der Erz-herzog war damals neunzehn Jahre alt, ein schner Jngling, hoch-gewachsen, von kniglichem Anstnde, mit lebhaften blauen Augen, groer, stark gebogener Nase, hoher, mchtig gewlbter Stirn und blonden Locken. Er drstete nach khnen Abenteuern, war treuherzig im Verkehr, ein Freund der Knstler und Gelehrten. Leidenschaftlich liebte er die Jagd. Einst geriet er auf der Gemsenjagd an eine Stelle, wo er weder ^n|"icms vorwrts noch rckwrts konnte. Der steile Bergrcken, die Martinswanb, "Steuer, liegt bei Innsbruck. Von unten sah man den verwegenen Jger wie in der Lust schweben, und man hielt ihn fr rettungslos verloren. Man glaubte nicht, da jemand in seine Nhe gelangen knne. Erst am dritten Tage wurde Maximilian durch die todesverachtende Treue eines Tirolers befreit. Er hatte auf keine Hilfe mehr gehofft und dem tief untenstehenden Volke durch Zeichen kundgegeben, da er sich auf das Sterben vorbereite. Whrend er noch betete, hrte er Schritte; wie ein
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